CBD (Cannabidiol)
CBD ist in aller Munde. Doch was genau CBD ist und wie man es verwenden kann, wird in diesem Blogbeitrag von einem Experten ausführlich erklärt.
Inhaltsverzeichnis
CBD, die Kurzform für Cannabidiol, ist ein pflanzlicher Stoff, der vorwiegend aus der Hanfpflanze gewonnen wird, aber auch synthetisch erzeugt werden kann.
CBD ist sogar ein Stoff mit vielen Wirkungen im Körper. Man nennt diesen Effekt multimodal. Daher ist CBD besonders für den Einsatz in der Gesundheitsbranche bedeutsam.
Die Verwendung von CBD ist genauso vielfältig wie seine Wirkungsweise. Das CBD in der Hanfpflanze wird vorwiegend in den Blüten erzeugt.
Wer kennt sie noch nicht, die kleinen Tropfflaschen mit diversen CBD Konzentrationen (z.B. 5 % CBD Öl oder 10 % CBD Öl), Geschmäcker oder zusätzlichen Inhaltsstoffen?
Grundsätzlich ist CBD in Österreich legal. Der Teufel liegt allerdings immer im Detail und auch hier in der Auslobung der CBD Produkte.
Was ist CBD?
CBD, die Kurzform für Cannabidiol, ist ein pflanzlicher Stoff, der vorwiegend aus der Hanfpflanze gewonnen wird, aber auch synthetisch erzeugt werden kann. CBD ist ein sogenanntes Cannabinoid.
Hanf, auch Cannabis sativa L. genannt, ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt und wird für die Erzeugung von Nahrungsmitteln, Fasern für Papier, Textilien und Baustoffe sowie Inhaltsstoffe für die Medizin verwendet. Hanf wird von Bauern seit den neunziger Jahren wieder legal kultiviert und die Pflanze wird im Herbst geerntet. Hanf unterscheidet sich von Cannabis, das durch seine Rauschwirkung bekannt ist, aufgrund seiner Wuchsform und dem charakteristischen psychoaktiven Inhaltsstoff THC (Tetrahydrocannabinol).
Der THC Gehalt in Nutzhanf ist sehr gering (kleiner als 0,3 %) und eine Rauschwirkung durch den Konsum ist dadurch ausgeschlossen. Der CBD Gehalt in Nutzhanf ist um ein Vielfaches höher (~ 20 x) und ist daher ein guter Rohstoff um daraus CBD zu gewinnen.
CBD ist grundsätzlich nicht psychotrop und erzeugt daher keine Rauschwirkung. Das bedeutet aber nicht, dass CBD keine Wirkung hat.
Was bewirkt CBD?
CBD ist sogar ein Stoff mit vielen Wirkungen im Körper. Man nennt diesen Effekt multimodal. Daher ist CBD besonders für den Einsatz in der Gesundheitsbranche bedeutsam. CBD kann mit vielen Proteinen im Körper interagieren und Rezeptoren und Enzyme aktivieren (über 80 verschiedene Andockstellen), hemmen oder modulieren.
Die Wirkungen sind sogar so vielfältig, dass Forscher die medizinischen Wirkungen schwer an individuellen Wirkmechanismen festmachen können. CBD werden folgende Eigenschaften zugeschrieben, welche auch durch klinische Forschung teilweise belegt werden konnten:
- Antikonvulsive Wirkung / Krampflösende Wirkung
- Anxiolytische Wirkung / Angstlösende Wirkung
- Entzündungshemmende Wirkung
- Antioxidative Wirkung
- Krebshemmende Wirkung
- Schmerzlindernde Wirkung
Aufgrund dieser Eigenschaften kann CBD bei vielen Erkrankungen hilfreich sein, da es den Körper bei der Regeneration unterstützt. Bislang gibt es jedoch nur ein zugelassenes Medikament gegen kindliche Epilepsie, das ausschließlich auf dem Wirkstoff CBD basiert. Die Dosis ist für die Wirkung von CBD entscheidend. So werden für den medizinischen Einsatz bei oraler Gabe Tagesdosen von mindestens 300 mg CBD benötigt, um in Studien signifikante Effekte zu verzeichnen.
Das bedeutet natürlich nicht, dass geringere Dosen keine positiven Effekte auf den Körper haben können, ein Heilversprechen jedoch nicht plausibel belegt werden kann. Daher gibt es wie bei vielen anderen pflanzlichen Stoffen auch die Verwendung von CBD in Nahrungsergänzungsmitteln. Diese befinden sich derzeit aufgrund europäischen Rechts (Novel Food Verordnung) in der Zulassungsphase.
Wie kann man CBD verwenden?
Die Verwendung von CBD ist genauso vielfältig wie seine Wirkungsweise. Das CBD in der Hanfpflanze wird vorwiegend in den Blüten erzeugt. Hanfblüten wurden daher schon seit jeher als Naturprodukt verwendet und verarbeitet. So konnten daraus Tinkturen oder Tees hergestellt werden.
Technologische Innovation ermöglicht es aus Pflanzenstoffen Extrakte zu erzeugen, welche im Fall von Cannabis sativa L. die charakteristischen Inhaltsstoffe, die Cannabinoide (darunter CBD oder THC) und auch Terpene (ätherische Komponenten) enthalten.
Dadurch hat sich die Verarbeitung signifikant verändert und es finden sich immer mehr Produkte am Markt, die Hanf-Extrakte enthalten. Besonders durchgesetzt haben sich sowohl in der Medizin als auch im Freizeitgebrauch sogenannte CBD Öle. Hier werden die fettlöslichen Komponenten des Hanf-Extraktes in verschiedenen Ölen gelöst und als Tinkturen verwendet.
Auch verschiedene Kosmetikprodukte enthalten Extrakte mit CBD. CBD Extrakte können so weit aufgereinigt werden, dass reines CBD überbleibt. Diese kristalline Form von CBD kann genauer dosiert werden und findet sich daher in innovativen Produkten wieder, die auf eine gleichbleibende Dosierung angewiesen sind.
Die Vielfalt der Produkte mit CBD ist enorm.
Welche Produkte mit CBD gibt es?
CBD Öle
Wer kennt sie noch nicht, die kleinen Tropfflaschen mit diversen CBD Konzentrationen (z.B. 5 % CBD Öl oder 10 % CBD Öl), Geschmäcker oder zusätzlichen Inhaltsstoffen? Seit fast 10 Jahren werden diese quer durch Europa in diversen Geschäften, Apotheken aber auch online vertrieben. CBD Öle stellen damit das gängigste, meistgenutzte CBD Produkt mit dem größten Marktvolumen dar. Wie bei allen Produkten gibt es natürlich bei CBD Ölen auch gravierende Qualitätsunterschiede und ein vertrauenswürdiger Hersteller ist daher essentiell.
CBD Blüten
Das Züchten von neuen Genetiken, die höhere Konzentrationen von CBD enthalten (~ 10%) bei trotzdem niedrigen THC Gehalt, und damit nicht berauschenden Wirkungen, hat zu einem regelrechten Hype um CBD Blüten geführt. Diese sind als Rauchwaren deklariert und werden meist geraucht oder im Vaporizer verdampft.
CBD Vapes
Elektronische Zigaretten mit CBD bieten eine innovative Alternative zum Rauchen und daher zur Verbrennung von Pflanzenstoffen, die teilweise krebserregend, mit Sicherheit aber nicht förderlich für die Gesundheit sind. Sogenannte CBD Vapes gibt es daher ähnlich den CBD Ölen in unterschiedlichen Konzentrationen und Geschmäcker.
CBD Kapseln
Die Bequemlichkeit der Menschen hat unweigerlich dazu geführt, dass CBD in Kapselform erhältlich war. Die genaue Dosierung und die einfache Verwendung bieten eine gute Alternative zu anderen CBD Produkten.
CBD Fruchtgummies
Ebenso ein gefragtes Lifestyle Produkt sind Fruchtgummis mit CBD. Hier gibt es natürlich viele Farben, Geschmäcker und Konzentrationen an CBD am Markt.
Medizin mit CBD
Epidiolex ist bisher das einzige zugelassene Fertigarzneimittel (10% CBD in Lösung) gegen kindliche Epilepsie (Dravet Syndrom und Lennox Gastaut Syndrom), das nur auf CBD basiert.
Sativex, ein Fertigarzneimittel welches 50% THC und 50% CBD enthält, wird zur Behandlung von Spastiken bei MS (Multipler Sklerose) verwendet.
CBD zur Herstellung von magistralen Produkten in Apotheken ist ein gängiger Weg Medizin mit CBD in Form von CBD Öl oder CBD Kapseln herzustellen.
Medizinprodukte mit CBD
Seit 2021 gibt es das erste Medizinprodukt mit CBD am europäischen Markt. CANNEFF CBD Zäpfchen dienen der schnellen Heilung und Regeneration von Erkrankungen der Schleimhäute im Intimbereich. So bieten CANNEFF VAG SUP CBD Zäpfchen zur Behandlung von Scheidentrockenheit, schmerzhaftem Geschlechtsverkehr oder vaginaler Atrophie eine hormonfreie Alternative mit der Kombination von Hyaluronsäure und CBD. CANNEFF SUP CBD Rektalzäpfchen bringen schnell Linderung und Regeneration von Beschwerden bei Hämorrhoiden, Fissuren und Läsionen, Proktitis und unspezifischen Entzündungen im Enddarm.
Ist CBD legal?
Grundsätzlich ist CBD in Österreich legal. Der Teufel liegt allerdings immer im Detail und auch hier in der Auslobung der CBD Produkte. Aufgrund der Novel Food Verordnung sind CBD Öle zur Verwendung als Nahrungsergänzung bis zur erfolgreichen Zulassung durch die EFSA nicht verkehrsfähig. CBD Blüten, CBD Kosmetik, CBD in der Medizin und CBD in Medizintechnik sind rechtssichere Produkte, wenn diese alle Anforderungen an die gesetzlichen Bestimmungen erfüllen. (z.B. erfolgreiche Zulassung bei Medikamenten und Medizinprodukten).
Quellen
- AGES - Hanf unter der Lupe
- CBD als Lebensmittel, Arzneimittel oder Kosmetikum – eine rechtliche und wissenschaftliche Einschätzung - Niermann/Bernhard Beitzke/Gerhard Nahler/Kruse, ZLR 2024, 32-52
- cannmedic
- cannhelp
- EMA
- BAG - Behandlungsempfehlungen für den Einsatz von Cannabisarzneimitteln
- Trigal Pharma
- EIHA - Hanf Definition
- Izzo et al. 2009